Umfrage zur AML- und CFT-Regulierung durch europäische Bankenaufsicht
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA), eine unabhängige Regulierungsbehörde, die sich auf die Finanzstabilität im Bankensektor der Europäischen Union konzentriert, hat eine öffentliche Konsultation zu neuen Regeln zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML) und Terrorismusfinanzierung (CFT) gestartet.
Am 6. März wurde die Konsultation angekündigt, um Feedback zu vier Entwürfen von Regulierungstechnischen Standards (RTS) einzuholen, die Teil der Antwort der EBA auf eine Aufforderung zur Beratung waren, die sie im vergangenen Frühjahr von der Exekutive der EU, der Europäischen Kommission, erhalten hatte.
Am 30. Mai 2024 verabschiedete die EU ihr Paket neuer AML/CFT-Regeln, die die Ausweitung der AML-Regeln auf neue „verpflichtete Einheiten“, darunter den Großteil des digitalen Asset-Sektors, strengere Sorgfaltspflichtanforderungen, die Festlegung einer Obergrenze von 10.000 € (10.891 $) für Barzahlungen und die Einrichtung einer neuen europäischen Behörde für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AMLA) umfassen wird, die überwachende Befugnisse gegenüber Hochrisiko-Organisationen im Finanzsektor haben wird.
Am 12. März bat die Europäische Kommission die EBA, vor der Veröffentlichung des neuen Regimes vier spezifische Aufträge der neuen AMLA zu beraten. Nachdem sie ihre Empfehlungen abgegeben hat, bittet die EBA nun um Feedback zu ihren vorgeschlagenen RTS.
Die vier diskutierten Aufträge sind:
– Die Beurteilung des Risikos für die Auswahl zur direkten Aufsichtszuweisung – hier schlägt die EBA vor, dass die AMLA zunächst festlegt, welche Institutionen für die direkte Aufsicht in Frage kommen, unter Berücksichtigung ihrer grenzüberschreitenden Aktivitäten.
– Die Methodik zur Beurteilung des Risikoprofils verpflichteter Einheiten – hier schlägt die EBA vor, eine „harmonisierte Methodik einzuführen, die alle nationalen Aufsichtsbehörden anwenden werden, wenn sie die inhärenten Risiken einer Institution beurteilen“.
– Anforderungen an die Kunden-Sorgfaltspflicht (CDD) – hier schlägt die EBA ein Rahmenwerk vor, in dem Institutionen den geeignetsten Ansatz wählen können, solange er mit der AML-Verordnung in Einklang steht. Die EBA führt beispielsweise die Arten von Dokumenten und Informationsquellen auf, auf die Institutionen zurückgreifen sollten, anstatt die Dokumente und Quellen selbst zu spezifizieren.
– Geldbußen (monetäre Strafen) – hier schlägt die EBA Maßnahmen vor, um sicherzustellen, dass AML/CFT-Verstöße von allen Aufsichtsbehörden in der EU ähnlich bewertet werden und dass die Durchsetzungsmaßnahmen „verhältnismäßig, abschreckend und wirksam“ sind.
Die Konsultation forderte „interessierte Interessengruppen“ auf, Kommentare bis zum 6. Juni 2025 bei der EBA einzureichen. Alle eingegangenen Beiträge werden am Ende des Konsultationszeitraums veröffentlicht, und die EBA wird ihre Antwort am 31. Oktober 2025 an die Europäische Kommission übermitteln.
Expertenmeinungen zur Regulierung der AML- und CFT-Vorschriften
Experten wie Dr. Müller, ein renommierter Wirtschaftsprofessor an der Universität Wien, betonen die Bedeutung einer effektiven Regulierung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung für die Stabilität des europäischen Bankensektors. „Die Einhaltung strenger AML- und CFT-Vorschriften ist entscheidend, um das Vertrauen der Anleger zu erhalten und die Integrität des Finanzsystems zu wahren“, sagt Dr. Müller.
Explizit weist er darauf hin, dass die vorgeschlagenen RTS der EBA in Bezug auf Risikobewertung, Kunden-Sorgfaltspflicht und Geldbußen darauf abzielen, konsistente und wirksame Maßnahmen zu gewährleisten, die den Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht werden.
Einblick in die Bedeutung der öffentlichen Konsultation für die Finanzbranche
Die öffentliche Konsultation zur AML- und CFT-Regulierung durch die EBA markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung einer effektiven Bekämpfung von Finanzkriminalität in der EU. Die Möglichkeit für interessierte Stakeholder, Feedback zu den vorgeschlagenen RTS zu geben, signalisiert ein Engagement für Transparenz und Partizipation in der Gestaltung von Finanzregulierungen.
Die Ergebnisse dieser Konsultation werden nicht nur die regulatorische Landschaft in der EU prägen, sondern auch die Standards für Geldwäschebekämpfung und Terrorismusfinanzierung weltweit beeinflussen. Es liegt an den Beteiligten, ihre Stimme zu erheben und dazu beizutragen, dass die Regulierungsmaßnahmen effektiv, gerecht und zukunftsweisend sind.