Russische Krypto-Börse Garantex sanktioniert, Betreiber wegen Geldwäsche angeklagt
Die Garantex, eine russische Kryptobörse, die bei Ransomware-Banden und Darknet-Märkten beliebt ist, wurde in einer internationalen Operation der Strafverfolgungsbehörden aus den USA, Deutschland und Finnland geschlossen. Dies verkündete das US-Justizministerium am Freitag. Die US-Regierung hatte die Garantex bereits 2022 sanktioniert, weil sie Geldwäsche für Ransomware-Akteure und Darknet-Märkte ermöglichte.
Die Operation zur Schließung der Garantex fand am Donnerstag statt. Dabei wurden die Domains und Server der Börse beschlagnahmt, und fast 28 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen, die mit der Börse in Verbindung standen, wurden eingefroren. Die Stabilecoin-Ausgabestelle Tether half bei dieser Maßnahme.
Die US Treasury’s Office of Foreign Asset Control (OFAC) hatte Garantex 2022 sanktioniert und der Börse vorgeworfen, wissentlich Geldwäsche für Ransomware-Akteure wie Conti und Black Basta sowie für Darknet-Märkte wie Hydra zu ermöglichen. Vor der Schließung im Jahr 2022 war Hydra der größte Darknet-Markt der Welt.
Die Sanktionen hatten wenig bis gar keinen Einfluss auf Garantex. Laut Daten der Blockchain-Analysefirma Elliptic, die die USA bei ihren Ermittlungen unterstützte, hat die Börse nach den Sanktionen mehr als 60 Milliarden US-Dollar an Kryptotransaktionen abgewickelt. Insgesamt wurden über 96 Milliarden US-Dollar umgesetzt.
Gerichtsdokumenten zufolge sammelte Garantex praktisch keine Informationen über ihre Kunden im Rahmen der Kundenidentifizierung (KYC). Dies ermöglichte es Kriminellen, die Dienste der Börse unkontrolliert zu nutzen. Die Konten wurden auf Namen wie „Drug“, „Hacker“, „Taliban“, „Cashout, Cleancoins“ und „God“ registriert.
Neben Ransomware-Akteuren und Darknet-Märkten soll die Kundschaft von Garantex auch die staatlich sanktionierte Hackergruppe Nordkoreas, die Lazarus-Gruppe, umfassen. Diese Gruppe war für den massiven 1,5 Milliarden US-Dollar Bybit-Raubüberfall im letzten Monat verantwortlich. Russische Oligarchen, die den Dienst nutzten, um internationale Sanktionen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu umgehen, sollen ebenfalls zu Garantexs Klientel gehört haben. Sophistizierte internationale Unternehmen zur Umgehung von Sanktionen, wie die TGR Group, die russische Eliten bedient, wurden mit Garantex in Verbindung gebracht.
Nach der Beschlagnahme der Server und Domains von Garantex wurden zwei ihrer Betreiber in den USA wegen ihrer Verbindungen zur Börse strafrechtlich angeklagt. Der litauische Staatsbürger und russische Einwohner Aleksej Besciokov, 46, wurde wegen Verschwörung zur Geldwäsche, Verschwörung zur Verletzung von Sanktionen und Verschwörung zum Betrieb eines nicht lizenzierten Geldüberweisungsgeschäfts angeklagt. Aleksandr Mira Serda, 40, ein russischer Staatsbürger, der derzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebt, wurde ebenfalls wegen Geldwäsche-Verschwörung angeklagt.
Journalistische Perspektive
Als Journalistin, die sich auf Krypto-Regulierung und Verbrechen spezialisiert, ist Cheyenne Ligon von CoinDesk mit den dunklen Seiten der Kryptowelt vertraut. Ursprünglich aus Houston, Texas, stammt sie und hat politische Wissenschaft an der Tulane University in Louisiana studiert. Im Dezember 2021 schloss sie ihr Studium am Craig Newmark Graduate School of Journalism der CUNY ab, wo sie sich auf Wirtschafts- und Wirtschaftsberichterstattung konzentrierte. Mit keinem bedeutenden Krypto-Vermögen in ihrem Besitz, bringt Cheyenne ihre Expertise und Leidenschaft für investigative Berichterstattung in die Welt der Kryptowährungen ein.
Eine faszinierende Entwicklung in der Welt der Kryptowährungen, die zeigt, wie die Einhaltung von Vorschriften und die Bekämpfung von Geldwäsche in diesem schnelllebigen Sektor von entscheidender Bedeutung sind. Die Schließung der Garantex und die strafrechtlichen Anklagen gegen ihre Betreiber unterstreichen die Notwendigkeit eines robusten regulatorischen Rahmens, um den Missbrauch von Kryptowährungen zu bekämpfen und die Integrität des Finanzsystems zu schützen.