Telegram-Gründer Pavel Durov verlässt Frankreich, Toncoin steigt an
Der Gründer von Telegram, Pavel Durov, der seit dem vergangenen August in Frankreich inhaftiert war, erhielt vorübergehend die Erlaubnis, das Land in Richtung Dubai zu verlassen. Diese Neuigkeit wurde erstmals von der Agence France Presse (AFP) am Samstag veröffentlicht, was unmittelbare Auswirkungen auf den Kryptowährungsmarkt hatte.
Toncoin (TON), das digitale Token, das mit dem Telegram Open Network (TON) von Telegram verknüpft ist, verzeichnete nach der Ankündigung einen dramatischen Anstieg des Handelsvolumens um mehr als 15%.
Die TON-Münze, die derzeit einen Wert von 3,34 US-Dollar hat, ist ein zentraler Bestandteil der Blockchain-Initiativen von Telegram. Darüber hinaus erlebte auch Notcoin (NOT), das Token für eine beliebte „Tap-to-Earn“-Mini-App auf der Plattform, eine Rallye und stieg zum Zeitpunkt der Veröffentlichung um über 12,7%.
Durov, ein russischer Milliardär im Exil, der die beliebte Messaging-App Telegram im Jahr 2013 gründete, sieht sich mehreren Anklagen gegenüber, die mit angeblicher Förderung von organisierter Kriminalität in Verbindung stehen. Laut AFP erlaubten die Behörden Durov, nach Dubai zu reisen, nachdem ein Ermittlungsrichter seinem Antrag auf Änderung der Überwachungsbedingungen vor einigen Tagen stattgegeben hatte.
Der 40-jährige Durov steht unter anderem wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit Terrorismus, Drogenhandel, Betrug, Geldwäsche und kinderpornografischem Inhalt auf der Telegram-Plattform unter Untersuchung. Nach seiner Anklage im August wurde ihm zunächst die Ausreise aus dem Land verboten.
In einem Statement, das Durov im September auf seinem offiziellen Telegram-Kanal veröffentlichte, ging er auf die rechtlichen Herausforderungen ein. Er äußerte sein Erstaunen über die Anschuldigungen und kritisierte die französischen Behörden dafür, offizielle Kommunikationskanäle mit dem EU-Vertreter von Telegram zu umgehen und ihn stattdessen direkt zu befragen. Er argumentierte, dass es ein „fehlgeleiteter Ansatz“ sei, einen CEO für angeblich von anderen auf einer Plattform begangene Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, insbesondere wenn diese unter Gesetzen vor dem Smartphone-Ära operiere.
In seinem Statement verteidigte Durov auch die Moderationspraktiken von Telegram und hob die täglichen Bemühungen der Plattform hervor, schädliche Inhalte zu entfernen, sowie die etablierten Verbindungen mit NGOs für dringende Anfragen. Trotz der rechtlichen Schwierigkeiten bekräftigte er sein Engagement für die Sicherheit und den Schutz der fast eine Milliarde Nutzer von Telegram.
Während die Untersuchungen weitergehen, werden Durovs rechtliche Auseinandersetzungen voraussichtlich ein vielbeachtetes Thema bleiben, insbesondere da die Kryptowährungsinitiativen von Telegram weiter expandieren. Ob die jüngsten rechtlichen Entwicklungen langfristige Auswirkungen auf den Betrieb von Telegram oder den Wert seiner zugehörigen Token haben werden, bleibt abzuwarten.